Stuten (süßes Weißbrot)

Es handelt sich NICHT um ein Pferd. sondern: Stuten (im Rheinischen auch Platz, Blatz oder Weck) ist ein regional gebräuchlicher Sammelbegriff für große, kompakte Gebäcke aus mittelschwerem Hefeteig. Die Abgrenzung von Stuten zu Hefezöpfen, Kränzen und anderem Formgebäck aus mittelschwerem Hefeteig liegt in der schlichteren Form. Das Wort Stuten leitet sich von dem norddeutschen Wort Steiß ab, das für den dicken Teil des Oberschenkels steht und weist so auf die charakteristische Form des Gebäcks hin. Stuten werden in der Kastenform oder als frei geschobener brotartiger Laib gebacken. So, jetzt backe ich mal den Stuten, ich benötige:

  • 1000 g Weizenmehl (Type 550)
  • 120 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Päckchen ( 40 g ) frische Hefe, mit zwei Päckchen geht es schneller, dann muss man nicht darauf warten bis die Hefe sich in genügender Menge vermehrt hat
  • 400 ml warme Milch
  • 180 g flüßige Butter, ein oder zwei Eier
  • 8 g Salz, Prise Kardamom, Prise Zimt

Aus einem Teil des Mehles ( 200 g ) einer Prise Zucker, der Hefe & 200 ml warmer Milch wird ein Vorteig angemischt. Den läßt man ca. 1 Std. ruhen. Die Hefepilze können sich vermehren. Dann werden die restlichen Zutaten daruntergemischt und der Teig wird kräftig geknetet damit sich ein stabiles Gluten-Netz ausbilden kann.

Eine Ruhephase nach dem Kneten ist unbedingt notwendig um der Hefe die Zeit zu gönnen ihre Arbeit zu machen. Sie verdaut die Kohlenhydrate (von Zucker und Mehl) und produziert dabei Kohlendioxyd und Alkohol. Von diesem Alkohol ist allerdings im gebackenen Brot nichts mehr erhalten. Beim Backen verdampft er. Bei der Fermentation durch die Hefef entstehen auch viele Aromastoffe die dem Hefegebäck den typischen Geschmack geben.

Nach einer ausreichnedne Ruhepause wird der Teig erneut geknetet und zuerst zu einer Kugel, dann zum Brotlaib geformt. Nach Belieben kann der Teig in eine Form gelegt werden oder aber der Laib wird freigeschoben, d.h. ohne Form auf ein Backblech gelegt. Nach einer kurzen Ruhepause wird der Laib in den Backofen geschoben. Bei ca. 180 Grad C. (Umluft) wird gebacken. Nach ungedähr 40-60 Minuten ist das Brot gar. Man kann auf den Boden klopfen, es soll sich hohl anhören.

Dieser sehr leckere Stuten ist frisch mit Butter und/oder selbstgemachter Marmelade eine Genuss. Bei uns am Niederrhein gibt es die Variante den frischen Stuten mit Leberwurst zu essen. Auch lecker.

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