
Trotz jahrelanger Versuche, ich kann es immer noch nicht so gut wie die böhmische Hausfrau. Knödel in jeglicher Form sind eine Spezialität der böhmischen Küche. Ich weiss, die Wiener reklamieren das auch für sich, aber vor Zeiten haben die böhmischen Hausangestellten den Wienern die böhmische Küche ins Haus geliefert. Heute ist das nicht mehr so wichtig, dem Knödel-Liebhaber ist es egal wer zuerst da war. Die Henne (Böhme) oder das Ei (Wiener), wenn der Vergleich erlaubt ist. Also habe ich nochmal beim Knödeldrehen zugeschaut. Hier das Ergebnis. Man benötigt:
- 500 g Mehl, das doppelgriffige (frag Deinen Bäcker)
- 40 g Hefe (o. 1 Päckchen Trockenhefe)
- 1 Ei
- ca. 180 ml Milch nach Belieben bis der Teig die richtige Konsistenz hat
- 1/2 TL Salz, 2-3 EL Zucker
- Aprikosen
Aus Hefe, einem EL Zucker und 2 EL Mehl wird mit warmer Milch ein Ansatz gemacht. Den lässt man schön aufgehen. Nach ca. 30 Minuten kommen das restliche Mehl, das Ei, 1/2 TL Salz, Zucker und die restliche warme Milch dazu. Es wird ein Teig geknetet. Den lässt man dann wieder ruhen. Bis er sich im Volumen verdoppelt hat.

Jetzt werden schöne Kugeln geformt. In die Mitte geben wir die Aprikosen.

Man lässt die Knödel 30 Minuten ruhen bevor sie in leicht siedendem Wasser gegart werden. Nach 6 bis 10 Minuten im Wasser sind sie gar.

Zum Servieren wird noch geriebener Käse und ein Schlag Sahne darüber gegeben. Ich kenne einen jungen Mann der hat schon mal 20 Knödel auf einmal gegessen. Es ist so, dass man immer weiter essen möchte, so lecker. Aber ich schaffe höchstens 3-4 Stück. Die übrig gebliebenen Knödel kann man am nächsten Tag im Dampf aufwärmen. Wenn es draußen so richtig schön kalt ist schmecken diese Knödel mit einer Tasse heißen Kakao (evtl. ein Schuss RUM) besonders gut.
Recht hast Du. Wir Kochblogger sollten auf Narürliches und Authentisches achten. Das hat Bestand. Die sogenannten Trends werden immer wieder durch neue abgelöst. Inssofern bin ich ganz entspannt. Ich wünsche Dir frohes und genussvolles Kochen. LG Hartmut
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In Wien war früher in einem gutbürgerlichen Haus eine böhmische Köchin eine Selbstverständlichkeit. Die Wiener reklamieren die Knödel nicht für sich, die Wiener hatten eine Hochachtung der Böhmischen Küche gegenüber, die sich auch 50 Jahre später noch in Liedform ausgedrückt hat:
Wie Böhmen noch bei Öst’reich war
vor finfzig Jahr, vor finfzig Jahr,
hat sich mein Vater g’holt aus Brünn
a echte Weanerin.
Und keine hat gemacht wie sie
die Skubanki, die Skubanki,
er hat ihr wieder beigebracht,
wie man a Bafleisch macht.
Skubanki [skuwanki] Kartoffelteigröllchen mit Butter, Mohn und Staubzucker
Nun ist dieser Schlager, so hießen damals die „Hits“, selber auch schon weit über 50 Jahre alt: entstanden ist er 1953! Peter Alexander hat ihn gesungen und auch mir als später Geborenem geht er leicht ins Ohr.
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Du kennst Dich da sehr gut aus. Es ist doch sehr interessant wie sich so die Geschichte um das Essen weiter entwickelt. Mal sehen wo die neuen Trends mit „low carb“ und vegan und Paläo und so weiter noch hinführen. LG Hartmut
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Wegen den Trends: Ich bin kein Mensch, der mit der Mode geht. Seit einiger Zeit machen wir Paläo. Das gefällt mir, weil das wie ein Zurück auf Feld 1 wirkt, wie beim Mensch ärger dich nicht. All die Fehlentwicklungen der Lebensmitteltrends hinter sich lassend zurück zum Start: in die Steinzeit.
Liebe Grüße
Christian
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Oh ja, hört sich guuuut an und ich kenne die natürlich als oftmalige Österreich-Besucherin. Germknödel sind auch gut, vor allem für hungrige Skifahrer. Übrigens habe ich kürzlich Mangoldklöße mit Tomatensugo. Das war mal was ganz anderes und hat richtig gut gemundet. Liebe Grüße
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